Im Winter bleibt ein Gärtner eher drinnen. Aber auch da gibt es Projekte genug, die sich eines Tages auch in der Beetpflege bewehren sollen. Schon seit längerem liegt ein Arduino in meinem Werkzeugschrank, aber seit über einen Jahr habe ich ihn nicht einmal ausprobiert. Durch ein Gespräch mit einem Arbeitskollegen, erinnerte ich mich wieder an den kleinen Mikrocontroller und verband ihn einfach mal mit dem Computer.
Ich war sofort begeistert, wie einfach das kleine Ding zu programmieren war. Einen Schallsensor angeschlossen – direkt dezibel ausgelesen. Temperatursensor angeschlossen – direkt Temperatur ausgelesen. Alle paar Minuten stand ein neues Setup.
Die Grundidee ist, dass der Mikrocontroller etwas misst und dann eine Aktion ausführt. Zum Beispiel messen, ob der Boden noch feucht genug ist. Wenn nicht, dann löse die Bewässerung aus. Das wäre ein langfristiges Ziel. Kurzfristig dachte ich an das Kinderzimmer, bei dem ich mir nie sicher bin, ob es nicht zu warm und zu trocken ist.
Bei dem Arduino lag schon ein Sensor bei, der Luftfeuchtigkeit und Temperatur einigermaßen genau wiedergeben kann. Es gibt bessere, aber wohl keine günstigeren als den DHT11. Anfangs hatte ich eine LCD Anzeige angebracht, die leuchtete ständig, war kompliziert anzuschließen und ließ sich nicht so leicht ausschalten. Deshalb entschied ich mich für zwei Farbskalen aus LEDs:
- Luftfeuchtigkeitsanzeige:
- Rote LED für zu trockene Luft
- Blaue LED für zu feuchte Luft
- Temperaturanzeige:
- Rote LED für zu heiß
- Gelbe LED für zu warm
- Grüne LED für komfortabel
- Blaue LED für zu kalt
Beim Programmieren des Controllers kam mir noch die Idee zwischen den Temperatur-LEDs noch Übergänge zu bilden, so dass an den Temperaturübergängen immer 2 benachbarte LEDs leuchten, um die Tendenz zu signalisieren.
Beispiel:
Die grüne LED leuchtet alleine bei 19-21.5 Grad. Bei unter 19 Grad leuchtet die Blaue LED für „kalt“. Weil 18 Grad aber noch nicht wirklich kalt ist, leuchtet bis dahin die grüne noch mit, um zu signalisieren: „Fast grün“. So geht das mit allen Übergängen.
Die Bauteile auf einer Platine unterzubringen war das schwierigste. Aber nur deshalb, weil ich eine Niete im Löten bin. Das Gerät funktioniert ganz gut. Den Messwerten darf ich nicht zu genau vertrauen aber genauere Sensoren sind schon auf dem Weg. Bis dahin stelle ich den Arduino in jedes Zimmer schau mir die Reaktion der LEDs an, um die Funktion des Programmcodes zu prüfen.
Im Kaminzimmer ist es muckelig warm (grün & gelb = 21.5 – 23 Grad) und sehr trocken (rot). Im Schlafzimmer ist es angenehm kühl (blau = unter 18 Grad) und gute Luft (keine LED aktiv). Im Kinderzimmer ist es angenehm (grün = 19-21.5 Grad) bei guter Luft (keine LED aktiv).
Und weil das alles so einfach geht, explodieren gerade die Möglichkeiten und Ideen. Ich könnte die Hühner beim Rein und Raus gehen zählen. Ich könnte die Hühner beim Betreten vom Nest zählen und abends auswerten, welches wohl das Ei gelegt hat. Ich könnte das Gewächshaus sich melden lassen, wenn die Luftfeuchtigkeit zu hoch für die Tomaten ist. Das Gemüsebeet könnte selbst dem Sprenger Bescheid sagen, dass es gerne eine Dusche haben möchte. Und wenn der Controller dann noch beim Deutschen Wetterdienst nach fragen kann, ob sich das Gießen überhaupt lohnt oder doch noch eine Regenwolke vorbei kommt – fantastisch.
Aber erstmal lasse ich Lämpchen leuchten. Außerdem fehlt mir ein wichtiges Bauteil: Gehäuse für die kleinen Maschinen.

Zimmerklimamesser im Zigarettenschachtelformat.